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 Paint me a Symphony [FF]

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Paint me a Symphony [FF] Empty
BeitragThema: Paint me a Symphony [FF]   Paint me a Symphony [FF] EmptyMi Apr 29, 2009 8:43 pm

Name: Paint me a Symphony
Autor: moi
Rating: P 16
Pairing: HouseCameron, HouseCuddy, ChaseCameron
Wichtige Personen: House, Cameron, Chase, Cuddz
Zusammenfassung: Jeder Mensch hat Dinge, ohne die er nicht
leben kann. Den Geliebten, Drogen, Alkohol, Macht, Wissen...Zahlreiche
Optionen. Es ist eine Kollision verschiedener Welten. Verschiedene
Personen, die die gleiche Apokalypse beobachten. Einige betrifft es
mehr, als andere, aber keiner wird ungeschoren davon kommen. Spoiler -
5x06 - Joy!!!

Paint me a Symphony

1.1. Introduction – Wilson

James Daniel Wilson verließ sein Büro an jenem Abend später als gewöhnlich. Es hätte vermutlich schwerer sein müssen Menschen zu sagen, dass sie im Begriff waren zu sterben, dass sich bösartige Zellen durch ihren Körper fraßen, Organe zerstörten und es nichts mehr gab, was sie retten konnte. Für ihn war es belanglos. Er hatte sich bereits vor Jahren daran gewöhnt. Menschen kamen. Menschen starben. Das war der
Lauf der Natur. Tragisch, aber bedauerlicherweise unvermeidlich.

Seine Schritte führten ihn durch die leeren Gänge des Krankenhauses und ein merkwürdiges Gefühl der Schwere ergriff von ihm Besitz, als er dem Echo seiner eigenen Schritte lauschte. Ein dumpfes Hallen in leeren Gängen.

Ihm fehlte sein Kittel, der ihm immer diesen gewissen Grad an Abstand zum Krankenhaus, dem Personal, den Patienten und House gewährte. Nur wenige Meter, doch es war genau diese Distanz, die er brauchte um zu atmen. Doch wenn Menschen in jener Zeit zu nahe kamen vergaß er wie diese simple, essentielle Lebensfunktion von statten ging. Der Arzt verstand und was übrig blieb war zu vergleichen mit einem Kind, das gerade seinen ersten Asthmaanfall hatte und nicht wusste was es tun sollte. Sich darüber bewusst bald zu sterben verkrampften sich Muskeln und Lungen noch mehr, bis jemand kam um ihn zu retten. Doch wer würde kommen? Wer würde James Wilson retten?

Er begegnete Cameron und Chase im Fahrstuhl, schenkte ihnen ein Lächeln und einen Gruß. Nicht mehr. Nur nicht zu nahe kommen lassen. Wenn er Menschen mochte, neigten diese dazu zu sterben. Was blieb ihm anderes übrig, als diesen gewissen Grad an Distanz zu wahren? Die Menschen ließen ihm keine Wahl. Nicht mehr.

„Wieso nimmst du mich eigentlich nie mit zu den Essen mit deinem Vater?“, fragte Chase gelangweilt und sah seine Freundin an.

Wilson hörte nicht zu. Zumindest tat er so.

„Er ist…ein komplizierter Mensch. Ich muss ihn erst an den Gedanken gewöhnen, dass es dich gibt…“, erklärte Cameron ruhig.

Sie log. Wenn Wilson während der Jahre als Greg Houses bester Freund etwas gelernt hatte, dann, dass er sehr genau sehen konnte, wann ein Mensch log. Es war dieser leichte Hauch von nackter Angst, der ihre Stimme in jenem Moment nicht verlassen wollte. Er runzelte die Stirn, doch Chase schien es nicht einmal zu bemerken.

„Das tust du schon seit 4 Monaten…“

„Bitte, Rob…Gib ihm etwas Zeit. Er ist ziemlich…schwierig. Ihr lernt euch auf jeden Fall noch kennen.“

„Versprochen?“

Etwas in ihren Augen leuchtete auf. Für den Bruchteil einer Sekunde war es so klar und deutlich zu erkennen, dass Wilson glaubte es tatsächlich greifen zu können, doch es löste sich zu schnell wieder in Luft auf. Was auch immer es gewesen war, es jagte eiskalte Schauer über seinen Rücken. Aber es kümmerte ihn nicht, denn es ging ihn nichts mehr an.

Auf dem Weg zum Auto blieb er noch einmal stehen und wandte sich dem monströsen Gebäude in seinem Rücken zu. Nachdenklich spielte er mit den Schlüsseln in seiner Hand. Dieser Ort hatte ihm so viel genommen und so viel gegeben. Was überwog konnte er längst nicht mehr erahnen. Er schüttelte den Kopf, vertrieb die düsteren Gedanken. Er musste noch jemanden besuchen, bevor er sich endlich dem lang ersehnten Feierabend widmen konnte.

Es war tragisch, zumindest sagte er sich das selbst immer. Ein Fluch oder ähnliches. Der Friedhof lag gerade einmal zwei Straßen vom PPTH entfernt. Wieso diese Frau das gewollt hatte konnte er nicht erklären. Hätte er die Wahl gehabt wäre er geflohen so schnell und so weit weg wie in seiner Macht gestanden hätte. Aber das war lächerlich. Letztendlich hatte er es ja versucht. Er war geflohen und dennoch war es ihm weder möglich sich von dem Ort noch von den Menschen zu lösen.

„Amber…“

Es war überraschend, dass seine stimme nach all der Zeit noch immer zitterte, wenn er hier war. Der Arzt in ihm wusste, dass ihr Körper längst verschwunden war. Ihr zentrales Nervensystem hatte aufgehört zu funktionieren. Herz, Atmung, sämtliche Lebensfunktionen hatten sich in Nichts aufgelöst. Was übrig geblieben war, war ein verwesender Korpus. Dennoch. Sie schien ihm noch immer so unglaublich nah zu sein. House wusste nicht, dass er noch immer hierher kam. Er hätte sich darüber lustig gemacht. Cuddy wusste es, aber sie sagte nichts. Er dankte ihr jeden Tag aufs Neue dafür.

Während er am Grab seiner toten Freundin saß ließ er seine Gedanken schweifen. Zu House. Wie immer zu House. Sein Selbstzerstörungswahn. Sein Narzissmus. Sein Egoismus. Wenn er darüber nachdachte, ob es überhaupt etwas Positives an diesem Mann gab so viel ihm auf Anhieb nichts ein. Sicher, House konnte ab und zu seine menschliche Seite zeigen. Selten. Kaum. So gut wie nie.

Frustriert ließ Wilson seinen Blick über den Grabstein gleiten. Die Inschrift. Ihr Name. Es war fast so, als sei sie in jenem Moment bei ihm. Einbildung. Was sonst? Er glaubte nicht an stupiden parapsychologischen Unsinn. Irgendwie war es schon komisch. Die zwei Menschen, die ihm am wichtigsten waren. Amber, deren Körper tot war. House, dessen Innerstes längst verrottet war. Wie viel wert hat ein Menschenleben und woran ließ es sich messen? Wilson hob den Blick. Das war Irrsinn. Der Arzt in ihm zwang ihn zu Rationalität. Seufzend erhob er sich und verließ die Stätte des Todes, wo des Nachts die Geister tanzten. Humbug.

Sein Blick glitt über zahllose Gräber, er las Jahreszahlen, bedauerte die Kinder, beneidete die Alten. Es war dieser Moment, als es ihn traf. Der Funken, den er zuvor bei Cameron entdeckt hatte. Wieso war er nicht früher darauf gekommen? Er begegnete diesem Blick schließlich täglich. Männer. Frauen. Kinder. Menschen die wussten, wie wichtig so etwas Subtiles wie Leben war und Menschen die wussten, dass ihres schon längst vorbei war.

Er war diesem Blick so oft begegnet. Krebspatienten. Missbrauchsopfer, die sich selbst aufgegeben hatten. Menschen, die jemanden verloren hatten. Er selbst begegnete diesem Blick jeden Morgen, wenn er in den Spiegel schaute. Wieso gerade jemand wie Allison Cameron? Unverständnis.

Er suchte sie nicht, als er am nächsten Morgen das Krankenhaus betrat. Er stieß praktisch mit ihr zusammen, als er einen seiner Patienten in der Notaufnahme besuchen wollte. Der Zufall war schon von Zeit zu Zeit eine witzige Sache. Was ihn dazu brachte sie von nun an genauer zu beobachten konnte er nicht sagen. Schließlich hatte er sich ja selbst geschworen sich nicht mehr mitreißen lassen. Gefühle machten verwundbar und er war mittlerweile ein Krüppel, wenn es jegliche Wunden einbezog, die ihm je zugefügt worden waren. Dennoch…Er machte sich sorgen um Allison Cameron.

Da war dieses hauchzarte Lächeln, das ihre Lippen nie zu verlassen schien. Nicht einmal, wenn es ihr elend ging und das war wohl im Moment eindeutig der Fall. Die rosafarbene Kleidung ließ sie blasser als gewöhnlich aussehen, die Schultern hingen hinab und sie knetete unaufhörlich am Saum ihres Oberteils. Nervosität. Es lagen tiefe Ringe unter ihren Augen und die ungewaschenen Haare hatte sie zu einem losen Zopf zusammen gebunden.

Streit mit Chase?

Ihr ganzer Körper verkrampfte sich schmerzhaft, als sie mit ihm kollidierte.

„Oh, verzeihen Sie, Dr. Cameron…“, sagte er freundlich.

Da war es wieder. Das falsche Lächeln, das sich auf ihr Gesicht legte.

„Nichts passiert. Ihr Patient ist heute Morgen mit Schmerzen in die Notaufnahme eingeliefert worden. Ich habe seine Morphindosis erhöht und ich denke er ist nun relativ schmerzfrei. Wir sollten ihn auf die Palliativstation verlegen…“

Sie reichte ihm die Akte und er runzelte die Stirn, als er glaubte etwas zu sehen, was er vermutlich nicht sehen durfte. Doch dieses kleine etwas verschwand so schnell es erschienen war bereits wieder hinter grauer Baumwolle. Nichts fragen. Nichts sagen. Damit war er bis jetzt immer gut zurecht gekommen.

„Sind Sie sicher, dass mit Ihnen alles in Ordnung ist?“, fragte er ruhig.

Er hätte sich selbst schlagen können. Regel Nr. 1: Nicht emotional hineingezogen werden. In…Was auch immer sich gerade vor seinen Augen abspielte.

„Sie sind nicht House…“, sagte sie und sah ihm gelassen in die Augen.

„Nein…“ Wieso auch?

„Dann bohren Sie auch nicht nach, wenn ich sage, dass ich okay bin…“

Damit war sie verschwunden. Er starrte ihr noch einen Moment hinterher. Sie hatte Recht. Er war nicht House.

Es war offensichtlich, dass sie sich den Rest des Tages vor ihm versteckte, denn wann auch immer er die Notaufnahme betrat war sie nicht in Sicht. Die Schwestern meinten sie sei entweder bei einem Notfall, in der Pause oder bei einem Konsil. Keiner konnte es ihm sagen.

Das letzte Mal sah er sie an jenem Tag, als er sich erneut auf den Weg zu Amber machte. Ihr zerbrechlicher Körper lehnte an einem Wagen und sie wartete auf jemanden. Sie wirkte entspannter, hatte die Augen geschlossen und schien die Ruhe, die sie umgab zu genießen. Einen Moment lang überlegte er, ob er sie aus ihrem friedlichem Was-Auch-Immer reißen sollte.

Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als er den unregelmäßigen Gang seines besten Freundes vernahm. Ein mulmiges Gefühl kroch in Wilsons Innerstem hoch, als dieser direkt auf die junge Frau zuging. Sie schien es nicht einmal zu bemerken, denn sie rührte sich nicht vom Fleck. Wie eine Statur. Eingefroren in der Zeit. Auf ewig.

House legte eine Hand auf ihren Arm und beinahe in Zeitlupe öffnete diese ihre Augen. Es wurden Worte ausgetauscht, die er nicht verstand. Cameron nickte und House kühler Blick ruhte noch einen Moment auf ihr, ehe er nickte und sie Beide ins Auto stiegen. Wohin sie fuhren wusste Wilson nicht. Es war egal. Kein Mitleid. Keine Emotionen. Kein Leid.

Er musste Amber besuchen.

TbC
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